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Erwin Schmidt ist tot

Am 9.8.2025 besuchten wir unser Backstage im Zuge des Free and Easy-Festivals. Wir nutzten eine Umbaupause, um im Biergarten eine Zigarette zu rauchen. Das erste Bild auf dem Bildschirm war das hier: Erwin Schmidt ist tot. Mein Kopfkino setzte ein: Wir lernten uns während unserer Promo-Zeit für Nuclear Blast und Summernights-Open-Air im Jahre 2008 kennen. In zahllosen Nächten standen wir neben Erwin, der damals noch bei einer Security-Firma angestellt war, und erzählten uns Stories über die Bundeswehrzeit, über das Tunen von Radio- und Funkgeräten, Job, Leute, Backstage etc. Und egal, wie viel Gedränge im Backstage war, wenn wir uns trafen, hatten wir immer Zeit für einen Ratsch oder wenn es schnell gehen musste, einen blöden Spruch. Vor drei oder vier Jahren machte sich Erwin selbstständig - irgendwie auch logisch, so unbeugsam wie er war - und das war dann schon weit stressiger als das Angestelltsein mit mehr Verantwortung und mehr Auflagen. Das zehrte an ihm und das sah ich ihn auch an; die Reserven schwanden, die Sprüche waren nicht mehr blöd und witzig, die Zeit für einen Ratsch hatten wir gerade einmal nach dem Konzert von Black Bomb A im April 2024. Die Nachricht von seinem Tod traf uns völlig auf dem falschen Fuß und dementsprechend betrübt war dann auch der Konzertabend. Und irgendwie kann ich mir das Backstage ohne Erwin nicht vorstellen, geradeso, als würden die Pflanzen des Außenbereichs weggekarrt werden. Nur der Erwin war halt eine Pflanze, die auf dem Außengelände nicht wuchs; ein Kaktus, außen stachelig und innen sehr weich. 


Das Photo stammt aus dem Jahre 2010, als wir die ersten Privatpersonen waren, die den Club für das Konzert von Black Bomb A, Slamdamn und Rien na vas plus mieteten. So eine Szene gab es eigentlich seit 2008 bei jedem Konzert im Backstage.



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